Forschungsethik in der Arbeits- und Organisationsforschung

Die Beachtung forschungsethischer Prinzipien zum Schutz der Beforschten ist ein zentrales Element empirischer Sozialforschung, wird jedoch in der Arbeits- und Organisationsforschung nur randständig explizit diskutiert. Bestehende Debatten fokussieren vor allem Fragen von Datenschutz und Anonymisierung. Jedoch drängen sich darüber hinaus aufgrund der Beschaffenheit des Forschungsfelds bestimmte forschungsethische Herausforderungen im Forschungsprozess auf: Erstens ist das Untersuchungsfeld stark hierarchisch organisiert. Beschäftigten drohen Sanktionierungen, wenn sie ihre Teilnahme verweigern oder sensible Daten nicht ausreichend anonymisiert oder geschützt werden. Zweitens zeichnet sich das Feld durch eine hohe Dichte an formellen und informellen Praktiken und sozialen Beziehungen aus. Vertraulichkeit und Nichtschädigung für die Beforschten zu garantieren, ist hier besonders herausfordernd.
Das Projekt verfolgt das Ziel (1) praktische Hinweise für den Umgang mit (zukünftigen) forschungsethischen Fragen im Forschungsprozess anzubieten und (2) eine breitere Diskussion forschungsethischer Spezifika in der Arbeits- und Organisationsforschung anzustoßen.

Ansprechpersonen

Carla Scheytt, M.A.
Prof. Dr. Jessica Pflüger

Vortäge und Veröffentlichungen

Pflüger, Jessica; Scheytt, Carla: Forschungsethische Herausforderungen in formalen bzw. partiellen Organisationen. Vortrag auf der Frühjahrstagung der Sektion Organisationssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Berlin/Trondheim (virtuell), 11. Juni, 2021.