Veranstaltungsdetails

Fallrekonstruktive Familienforschung (QMS)

Kurs-Nr.: 080 307 | Zeit: Di 16-18 | Raum: GC 03/46 | Semester: SoSe 2014

Engelstädter

Voraussetzungen:
Kenntnisse in der qualitativen Sozialforschung

Kommentar:
Im Zentrum dieses Seminars steht die Methode der „Fallrekonstruktiven Familienforschung“. Die Aufgabe einer fallrekonstruktiven Familienforschung besteht darin, eine Familie in ihrer eigenen Strukturiertheit und darin, wie diese Strukturiert heit sich geschichtlich in der Auseinandersetzung mit objektiv gegebenen Vorbedingungen gebildet hat, zu rekonstruieren. Dabei bedient sich die fallrekonstruktive Familienforschung (bzw. die Forscherinnen und Forscher) familiengeschichtlicher Daten, die in Genogrammen übersichtlich dargestellt werden, sowie Äußerungen der Familie bzw. einzelner Familienmitglieder zur Familiengeschichte und zur aktuellen Situation der Familie, vorallem die Eingangssequenz eines familiengeschichtlichen Gesprächs. Des Weiteren gehören zum Datenbestand einer Familienrekonstruktion Beobachtungsdaten (von Gegebenheiten wie Wohnungsgrundrissen, Gestaltung des Eingangsbereichs der Familienwohnung etc. und von Interaktionen). Bevorzugt wird sequenziell organisierte Material, das einer Sequenzanalyse unterzogen wird.

Im Anschluss an eine Fallrekonstruktion findet die Fallkontrastierung i.S. des Theoretical Sampling der Grounded-Theory-Methodologie statt. So wird ausgehend von konkreten Problemen der Forschungspraxis eine Verbindung zwischen methodologischen Fragen und methodischer Umsetzung
hergestellt. In diesem Seminar sind die Studierenden eingeladen, aktiv die fallrekonstruktive Forschungsmethode kennenzulernen, indem durch die Dozentin Material vorgegeben wird, anhand dessen die praktische Durchführung der Methode eingeübt wird. Zum anderen werden grundlagentheoretische
Überlegungen nicht zu kurz kommen.

Erwartet wird von den Studierenden die aktive Beteiligung am Forschungsprozess.

Leistungsnachweise:
Anforderungen werden im Seminar bekannt gegeben

Literatur:

  • Bruno Hildenbrand: Fallrekonstruktive Familienforschung (2.Aufl.) Wiesbaden 2005