Veranstaltungsdetails

Sozialwissenschaftliche Bildanalyse (MAD)

Kurs-Nr.: 080389 | Zeit: Mi 14-16 | Raum: GD E2/156 | Semester: SoSe 2020

Müller

Aktuelle Änderungen

Die Veranstaltung wird online durchgeführt.

Beschreibung:
Bilder – Fotografien, gemalte Bilder, arrangierte und montierte Darstellungen – sind heute alltäglich. Innerhalb der Sozialwissenschaften gewann die Auseinandersetzung mit Bildern im Zuge von iconic und visual turn zunehmend an Bedeutung. Der gegenwärtige sozialwissenschaftliche Diskurs um Zugänge zum Bild ist dynamisch, vielfältig und interdisziplinär orientiert; man tritt in Dialog und setzt sich auseinander mit Ansätzen und Überlegungen zum Bild aus Philosophie, Kunstgeschichte, Ethnologie und Medienwissenschaften.
Zu Beginn des Seminars werden aktuelle Diskurse einer Soziologie des Visuellen und über das Bild als Datum sozialwissenschaftlicher Analysen anhand von Grundlagentexten erschlossen und aufgearbeitet.
Auf dieser Grundlage werden – besonders intensiv während zweier Blocktermine – Ansätze sozialwissenschaftlicher Bildanalyse praktisch eingeübt. Im Mittelpunkt steht dabei die Segmentanalyse nach Roswitha Breckner. Diese Methode sucht zu ergründen, „in welcher Weise in der Vielfalt von fixierten und bewegten Bildern soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge nicht nur bildlich repräsentiert, sondern auch im Sehen und in Prozessen der Sichtbarmachung erzeugt werden“ (Breckner 2010: 9).
Ziel des Seminars ist es, sozialwissenschaftliche Zugänge zum Bild kennenzulernen, ausgewählte Methoden sozialwissenschaftlicher Bildanalyse anwenden zu lernen und eine Grundlage zu schaffen, auf der weitere eigenständig erschlossen sowie in ihren Potenzialen und Grenzen diskutiert werden können.
Studierende haben die Möglichkeit eigenes Datenmaterial zur Analyse bereitzustellen.

Literatur:
Banks, Marcus (2014): Analysing Images. In: Uwe Flick (Hg.): The SAGE Handbook of Qualitative Data Analysis. London: SAGE, S. 394–408.
Bohnsack, Ralf (2003): Qualitative Methoden der Bildinterpretation. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 6 (2), S. 239–256.
Breckner, Roswitha 2012: Bildwahrnehmung – Bildinterpretation. Segmentanalyse als methodischer Zugang zur Erschließung bildlichen Sinns. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 37: 143–164.
Breckner, Roswitha 2010: Sozialtheorie des Bildes. Zur interpretativen Analyse von Bildern und Fotografien. Bielefeld: Transcript.
Oevermann, Ulrich 2014: Ein Pressefoto als Ausdrucksgestalt der archaischen Rachelogik eines Hegemons. Bildanalyse mit den Verfahren der objektiven Hermeneutik. In: Haupert, Leser (Hg.): Hillarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart. Bielefeld: Transcript.
Panofsky, Erwin (1978): Sinn und Deutung in der bildenden Kunst. Köln: DuMont.
Raab, Jürgen (2012): Visuelle Wissenssoziologie der Fotografie. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 37 (2), S. 121–142.

Voraussetzungen für Studiennachweise / Modulprüfungen:
Studiennachweise
• Lektüre der Grundlagentexte zur Vorbereitung auf die jeweilige Sitzung
• Formulierung von Fragen zu den Texten
• Aktive Mitarbeit in den Auswertungsgruppen
• Verschriftlichung (jeweils ca. 1–2 Seiten) der Ergebnisse von 1–2 Auswertungsgruppen
Leistungsnachweis
• Studiennachweis plus Hausarbeit (Nähere Informationen zu Hausarbeiten im Seminar und auf Moodle)

Blocktermine:
Es sind zwei Blocktermine für ausführliche Bildanalysen geplant:
24.06.2020: 14–18 Uhr
01.07.2020: 14–18 Uhr