Veranstaltungsdetails

Hate Crimes (FOR, Teil I) (FOR)

Kurs-Nr.: 080312 | Zeit: Di 14-16 | Raum: GD 2/208 CIP-Pool | Semester: SoSe 2019

Witkowski, Weins

Vorraussetzungen
Abschluss des Moduls “Forschungsmethoden und Statistik”. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende des Studienprogramms “Methoden der Sozialforschung”. Studierende anderer MA Programme können teilnehmen, wenn dies inhaltlich in ihre Studien passt und sie das mit ihrem Studienprogrammbetreuer abgesprochen haben. Anmeldung über CampusOffice ab dem 25.02.2019.

Kommentar

Als hate crimes (Hasskriminalität) oder bias crimes (Vorurteilskriminalität) werden Straftaten gegen Institutionen, Menschen oder deren Eigentum bezeichnet, die aufgrund von Vorurteilen bspw. gegenüber der vermuteten ethnischen Zugehörigkeit/Nationalität, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Behinderung oder sexuellen Orientierung des Opfers begangen werden. In Deutschland sind fremdenfeindlich (d.h. gegen die ethnische Zugehörigkeit/Nationalität, Hautfarbe und Religion) motivierte Übergriffe im Kontext von Fluchtzuwanderung und rechtspopulistischer Mobilisierung insbesondere gegen Muslime/Geflüchtete in 2015/2016 dramatisch angestiegen. Seit 2017 werden offiziell zusätzlich zu antisemitischen auch islamfeindliche Übergriffe statistisch getrennt ausgewiesen.

In diesem Forschungsmodul wird zunächst eine Einführung in die wichtigsten theoretischen Grundlagen und den aktuellen Forschungsstand zu Hasskriminalität gegeben. Anschließend liegt ein besonderes Augenmerk auf dem methodischen Zugang der Erforschung von Straftaten dieser Art. Hierbei geht es um mögliche Datenquellen und geeignete Erhebungs- und Analyseverfahren. Im Laufe des Semesters sollen Forschungsfragen entwickelt und im folgenden Semester innerhalb von Kleingruppen bearbeitet werden.

Voraussetzungen für Studiennachweise / Modulprüfungen

Modulabschluss durch regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Auswertung von Daten, Präsentation von Zwischenergebnissen im Seminar sowie einen empirischen Forschungsbericht.

Literatur

  • Chakraborti, Neil und John Garland (2015): Hate Crime: Impact, Causes & Responses. Los Angeles u.a.: Sage.
  • Coester, Marc (2015): Hasskriminalität. In: N. Guzy, Ch. Birkel und R. Mischkowitz (Hg.): Viktimisierungsbefragungen in Deutschland. Band 1: Ziele, Nutzen, Forschungsstand.
  • Wiesbaden: Bundeskriminalamt, S. 333–361.
  • Glet, Alke (2011): Sozialkonstruktion und strafrechtliche Verfolgung von Hasskriminalität in Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot.
  • Gerstenfeld, Phyllis B. (2018): Hate crimes: Causes, Controls, and Controversies. Los Angeles u.a.: Sage.
  • Lang, Kati (2014): Vorurteilskriminalität. Eine Untersuchung vorurteilsmotivierter Taten im Strafrecht und deren Verfolgung durch die Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte. Baden-Baden: Nomos.
    Weiterführende Literatur wird im Forschungsmodul bekanntgegeben