Veranstaltungsdetails

Handlungsmuster von Familien in Trennung und Scheidung (QMS)

Kurs-Nr.: 080 309 | Zeit: Di 14-16 | Raum: GC 03/146 | Semester: WiSe 2014/2015

Engelstädter

Voraussetzungen:
Kenntnisse in der qualitativen Sozialforschung

Kommentar:
Im Zentrum dieses Seminars steht die Methode der „Fallrekonstruktiven Familienforschung“. Die Aufgabe einer fallrekonstruktiven Familienforschung besteht darin, eine Familie in ihrer eigenen Strukturiertheit und darin, wie diese Strukturiertheit sich geschichtlich in der Auseinandersetzung mit objektiv gegebenen Vorbedingungen gebildet hat, zu rekonstruieren. Dabei bedient sich die fallrekonstruktive Familienforschung (bzw. die Forscherinnen und Forscher) familiengeschichtlicher Daten, die in Genogrammen übersichtlich dargestellt werden, sowie Äußerungen der Familie bzw. einzelner Familienmitglieder zur Familiengeschichte und zur aktuellen Situation der Familie, vor allem die Eingangssequenz eines familiengeschichtlichen Gesprächs. Des Weiteren gehören zum Datenbestand einer Familienrekonstruktion Beobachtungsdaten (von Gegebenheiten wie Woh- nungsgrundrissen, Gestaltung des Eingangsbereichs der Familienwohnung etc. und von Interaktionen). Bevorzugt wird sequenziell organisiertes Material, das einer Sequenzanalyse unterzogen wird. Im Anschluss an eine Fallrekonstruktion findet die Fallkontrastierung i.S. des Theoretical Sampling der Grounded-Theory-Methodologie statt. So wird ausgehend von konkreten Problemen der Forschungspraxis eine Verbindung zwischen methodologischen Fragen und methodischer Umsetzung hergestellt.

In diesem Seminar sind die Studierenden eingeladen, aktiv die fallrekonstruktive Forschungsmethode kennenzulernen, indem durch die Dozentin Material zur Thematik vorgegeben wird, anhand dessen die praktische Durchführung der Methode eingeübt wird. Zum anderen werden grundlagentheoretische Überlegungen nicht zu kurz kommen. Erwartet wird von den Studierenden die aktive Beteiligung am Forschungsprozess.

Leistungsnachweise:
Anforderungen für Modulprüfung und Studiennachweise werden im Seminar bekannt gegeben.

Literatur:
Bruno Hildenbrand: Fallrekonstruktive Familienforschung (2.Aufl.) Wiesbaden 2005